Curate, connect, and discover
Ein stiller, weiter Raum, in dem er und sie sich begegnen. Der Raum ist von sanftem Licht durchzogen, doch es gibt auch Schatten, die sich immer wieder ausdehnen und zurückziehen. Sie stehen sich gegenüber – ein Moment der Begegnung.
Er:
Er tritt ruhig in den Raum, mit einem sanften Lächeln und einer klaren, geerdeten Präsenz.
„Ich habe gewartet, dass du dich öffnest, um zu sehen, was in dir wirklich lebt. Ich wusste, dass wir etwas Gemeinsames haben, das nur noch unberührt bleibt, weil du es nicht erlaubst.“
Sie:
Sie sieht ihn an, ihr Blick ist scharf, fast ängstlich, und doch schimmert Trauer in ihren Augen.
„Du siehst immer nur, was du willst. Du willst Nähe, Verbindung. Aber was ist mit mir? Was ist mit dem Schmerz, den ich fühle, wenn du zu nah kommst? Was passiert, wenn du in mir zu viel entfachst, was ich nicht tragen kann?“
Er:
„Ich sehe den Schmerz, der in dir lebt und ich respektiere ihn. Doch du schließt dich selbst ein. Du fürchtest dich vor dem, was kommen könnte, wenn du dich mir öffnest. Doch das, was du zu verlieren glaubst, hat dich längst verloren. Ich biete dir keine Rettung, ich biete dir Raum. Raum für das, was in dir existiert, Raum für dich, so wie du bist.“
Sie:
Sie wendet sich ab und geht ein paar angespannte Schritte im Raum hin und her.
„Du redest von Raum, aber du hast nie verstanden, was es bedeutet, sich selbst zu verlieren. Ich habe gekämpft, immer gekämpft – gegen mich, gegen dich, gegen alles, was mir zu nah kam. Vielleicht will ich nicht, dass du mich siehst, wie ich wirklich bin. Vielleicht ist es sicherer, mich in meinen eigenen Mauer zu verstecken.“
Er:
„Ich verstehe deinen Kampf, sehe die Zerrissenheit in dir. Du bist nicht allein in deinem Schmerz, nicht allein in deiner Furcht. Wenn du dich selbst siehst, wirst du erkennen, dass du viel mehr bist als die Maske, die du trägst. Und in diesem Moment der Wahrheit, der Begegnung mit dir selbst, bleibt die Wahl, zu heilen oder in der Dunkelheit zu verharren.“
Sie:
Ihre Stimme wird leiser, fast brüchig.
„Aber was, wenn ich mich nicht heilen kann? Was, wenn ich immer mit dieser Leere leben muss? Vielleicht bin ich nicht stark genug, um zuzulassen, dass jemand wie du in mich schaut. Du würdest mich sowieso nur enttäuschen, wie alle anderen.“
Er:
„In dir liegt eine große Kraft. Der Weg der Heilung beginnt mit dem Mut, sich selbst zu sehen, ohne sich dafür zu verurteilen. Du hast das Recht, zu wachsen, ohne zu wissen, wohin es dich führen wird. Ich werde da sein, wenn du bereit bist, in dir selbst eine Antwort zu finden.“
Sie:
Sie hält inne, dreht sich dann wieder zu ihm und sieht ihm direkt in die Augen.
„Du bist ruhig, wenn du sprichst. Du forderst nichts von mir. Und doch… etwas in mir fühlt sich getäuscht. Warum glaubst du, dass ich mich je öffnen könnte, wenn du nicht das tust, was du von mir verlangst?“
Er:
„Ich erwarte nichts von dir. Nicht mehr. Ich wünsche mir, dass du den Mut findest, dir selbst zu begegnen. Alles, was ich tun kann, ist, dir diesen Raum zu bieten. Du wirst für deine Reise selbst verantwortlich sein und ich weiß, dass du in diesem Moment mehr in dir trägst, als du dir je erträumt hast.“
Sie:
Sie schließt die Augen, als ob sie den Atem des Raumes in sich aufnimmt. Ein kleiner, fast unsichtbarer Schritt in Richtung der Klarheit, die er anbietet.
„Vielleicht… Vielleicht gibt es da etwas, das du sagst. Etwas, das ich nie zugelassen habe. Vielleicht muss ich anfangen, mich nicht vor mir selbst zu fürchten.“
Er:
„Du bist nicht allein in deiner Angst und nicht dazu verdammt, in ihr zu verharren. Du kannst gehen, wohin du willst und wenn du es zulässt, wirst du sehen, dass der Weg sich öffnen wird. Lass uns den Weg statt des Kampfes durch die Bereitschaft, wahrhaft zu sehen definieren.“
"Das wird schon."
Wird es? Dafür müsste ich wissen, was genau mein Problem ist.
Zeitsprünge, in denen ich wieder in alten Situationen hänge, sie wiedererlebe, aber keinen Sinn daraus machen kann.
Mein Gedächtnis ist löchrig, zerfressen. Manchmal erinnere ich mich an Bruchstücke, manchmal ist es, als stehe ich vor einen Wand, hinter der ich meine Erinnerungen ahne. Aber ich sehe sie nicht, kann sie nicht berühren.
Dann wieder kommen Momente, in denen sie wie eine reissende Lawine aus Schnee und Asche über mich einfallen, mich begraben.
Erinnere ich mich daran, was passiert ist? Habe ich mir Schuld aufgeladen, die ich den Rest meines Lebens abzahlen muss? Kommt es zurück? Hängen die Dinge überhaupt miteinander zusammen, oder werde ich einfach verrückt?
Dann höre ich wieder, wie sie über mich reden. Zumindest fühlt sich das so an, als wüssten sie Dinge über mich. Es verfolgt mich immer weiter, ich traue mich nicht mehr, mit jemandem zu sprechen, bin misstrauisch, der Welt, mir selbst gegenüber.
Sobald mein Anker, Sie, nicht mehr da ist, fühle ich mich haltlos, einsam und ungeschützt. Ich verzweifle an mir und der Welt, bin angespannt oder schwebe im Nichts umher.
Ich möchte fragen stellen, darüber reden, aber habe Angst, ich könnte damit jemanden verstoßen. Oder verletzen. Oder überfordern. Oder, dass der Mensch mich verlässt oder die Dinge nutzt, um mich zu zerstören.
Meine Haut ist dünn und jeder Lufthauch, jeder Regentropfen der fällt, jeder Sonnenstrahl der mich trifft brennt, als würden sie direkt in mein innerstes eindringen. Ich bin der Welt und mir selbst schutzlos ausgeliefert.
Angst vor der Welt und mir Selbst.
Furcht vor der Existenz.
Verzweiflung auf der Suche nach einem warmen, geborgenen Ort.
Mein Herz liegt offen und blutverschmiert vor mir und jeder kann es sehen.
Ich will schreien, doch mein Hals und meine Lungen sind zugeschnürt.
Wie eine giftige Nebelwolke umgeben mich die Gedanken, Erinnerungen, Gefühle. Es ist wie ein Schrecken, ein Alptraum, für den ich keine Worte finde und keinen Ausweg.
Der Dunst verdichtet sich weiter und weiter, jeder Atemzug von mir wird kürzer, bis mir der Gedanke das Ende als eine Gnade erscheint.
"Bitte mach, das es aufhört...."